Ambilight Nachbau mit Boblight und Adalight
20. Juli, 2013 in: Allgemein, Elektronik, SinnlosesEin Ambilight ist eine schicke Sache, es ist angenehmer für die Augen und besitzt einen sehr hohen WAF. Eingeführt wurde das Ambilight System von Philips 2004 und war damals nur eine einfache Stimmungsbeleuchtung hinter dem Fernseher ohne das ein Zusammenhang zwischen dem angezeigten Bild vorhanden war. Erst die nächste Version des Ambilights nutze die Farbinformation des Bildmaterials zur passenden Beleuchtung. Das Ambilight wurde weiter von Philips erweitert und heutzutage gibt es Versionen die den Kompletten Rahmen des Fernsehers nach außen hin farblich abbilden, dies ist auch das Ziel dieses Nachbaus.
Als Information vorweg, das ganze funktioniert nur wenn das Bildmaterial von einem PC/Raspberry PI oder AppleTV bereitgestellt wird, da dies durch eine Software ausgewertet wird. Das Bildsignal eines Satellitenreceivers oä. kann daher leider nicht genutzt werden, daher eigenet sich der Nachbau vorallem für HTPC Systeme.
Schritt1
Was wird benötigt und was kostet das Ganze? Die Artikel werden direkt aus China geliefert und der Versand dauert daher in etwa 4 Wochen. Auf Artikel aus Deutschland habe ich verzichtet, da die LED Lichterkette in Deutschland nicht zu bekommen ist.
- PC-LED Schnittstelle (Arduino Nano) 6,30€
- RGB LED Lichterkette mit WS2801 IC 20,50€
- Boblightd Software (Kostenlos)
- Rahmenkonstruktion/Halterung der LEDs, im einfachsten Fall ist dies ein großer Pappkarton, eine schönere Variante besteht z.B. aus Aluminium U-Profilen
Das wars auch schon. Preislich gesehn ist das ganze unschlagbar für unter 30€, aber taugt das ganze auch etwas?
Schritt2
Einen Rahmen bauen. Damit die LEDs schön hinter dem Fernseher verteilt werden können, wird eine Art Rahmen/Halterung benötigt. Viele bauen dies aus den einfachsten Mitteln mithilfe von einem großen Pappkarton, bei dem die LEDs mit Kabelbindern an den richtigen Stellen gehalten werden. Ich entschied mich jedoch einen Rahmen herumliegenden Alu Profilen zu bauen, da mir die Variante mit dem Pappkarton nicht zusagte 😉
Also viel gemessen, einen Rahmen gebaut und 50 Löcher gebohrt, das ganze dauerte 2 Abende. Hier das Ergebnis:
Befestigt wirda das ganze an der für eine Vesa Wandhalterung vorgesehenen Löchern. Theoretisch kann immernoch eine Wandhalterung montiert werden und das Ambilight so weiter genutzt werden.
Schritt3
Die richtige Software machts. Hier gibt es allerlei verschiedene Softwarelösungen, im Prinzip machen alle das gleiche, der Weg und die Umsetzung ist dabei manchmal Ressourcen schonend, manchmal nicht.
- Boblight – Ursprünglich für Linux gibt es seit längerem auch eine Version für Windows, Einstellungen über Config Datei, sehr Ressourcen schonend, läuft sogar auf einem AppleTV (!)
- Adalight – Umsetzung mit Processing (Java) läuft überall, mit schönem Tutorial
- Lightpack/Prismatik – Sehr schöne Softwarelösung mit ansprechender GUI – Kickstarter Projekt
Die Software für den Arduino findet ihr auf der Adalight Seite, Boblight und Prismatik unterstützen dabei ebenfalls den Arduino mit der Adalight Software. Bei Boblight muss die Config Datei angepasst werden, bei Prismatik kann man einfach Adalight als Hardware auswählen 😉
Hier ein Bild wie es fertig im Einsatz aussehen kann (Es lief nur ein Testpattern, bei Gelegenheit werde ich ein Bild bei einem Film machen):
wie sieht das ganze im fertig gebautem zustand aus gibt’s da auch ein Video . möchte mir auch so was bauen für einem Windows pc im Google gibsts so manches aber weis noch nicht was hast da einen ratschlag
Hallo Georg,
bisher gibts noch kein Video, aber ich könnte natürlich mal eines anfertigen und es hier reinstellen.
Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem Ambilight, aber vorallem meiner Freundin gefällt es sehr.
Besonders bei Animationsfilmen, die stärkere Farben aufweisen als Realfilme, kommt es sehr gut an.
Gruß,
Philipp
Interessant wäre es noch, wo du die LED-Kette an den Ardunio angeklemmt hast.
Grüße
Sascha
Hallo Sascha,
ich gehe mal davon aus, mit „wo“ meinst du die Pins am Arduino? Also GND wird verbunden, um ein gemeinsames Bezugspotential herzustellen. Die Daten/Takt Leitungen kann man quasi an 2 beliebige Pins hängen, wenn man die Daten per BitBanging sendet. Wenn man die SPI Schnittstelle nutzt (schnellere Datenübertragung) muss man auf die dafür vorgesehenen Pins ausweichen. Diese variieren leicht je Arduino Board, dies ist in der Übersicht auf Arduino.cc aber zu finden. Beim Nano währen dies z.B. SPI: 10 (SS), 11 (MOSI), 12 (MISO), 13 (SCK). Benötigt werden nur MOSI und SCK.
Falls noch Fragen sind, einfach Fragen.
Gruß,
Philipp
Hi Philipp, genau das meinte ich. Ich glaube aber eher, dass die LED-Kette von mir einige defekte hat :/
Wie bekommt die Lichterkette Strom? Separates Netzteil oder über den PC/Arduino?
Hi,
für die Anzahl der LEDs liefert der USB Port nicht genügend Strom, daher muss ein externes 5V Netzteil eingesetzt werden. Bei weissen Licht (alle LEDs an) und voller Helligkeit benötigt die Kette pro LED bis zu 60mA. Entsprechend der Anzahl der LEDs ist das Netzteil auszulegen. Gruß
Danke für die Antwort! 😉
Wie hast du die leds an den Nano angeschlossen?
Habe es mit pin 11 und 13 probiert wie beim uno aber das klappt nicht
Hi,
die LEDs hängen am SPI Interface, diese sind mit den Pins 11 (MOSI) und 13 (SCK) verbunden. War sonst alles richtig angeschlossen?
Ich habe den leddtream auf den nano geladen und clock und data an 13 und 11 angeklemmt… es sind ja zahlen auf dem nano
Und boblight läuft auf meiner linux box
Hi, habe das mal nachgebaut und soweit klappt das auch ganz gut. Benutze die WS2812B und einen Nano, alles an meinem Linuxreciever (VU+ Solo2), Netzteil hat 5v, 2 Ampere.
Mir ist aufgefallen, das immer 5 Leds angesprochen werden, die sechste ist dann aber blau, und die siebte weiß.
Dann wieder 5 Stk, funktionieren.
Hast du da einen Rat ?
Hi Markus,
jede der WS2812B LEDs greift sich jeweils vom Signal 3 Byte und übernehmen diese in einen Puffer, alles was anschließend an Signal kommt leiten diese durch. Sobald eine längere Pause im Signal anliegt, wird der Wert im Puffer an die LED „angelegt“. Das heißt auf deinen Fall bezogen, dass eigentlich ein falsches Signal aus dem Nano ausgeliefert werden müsste.
Um die WS2812B etwas zu schonen könntest du einen Kondensator (irgendwas um >200µF oder so) vor die Erste LED hängen und zusätzlich zwischen DataIn der ersten LED und Nano einen Widerstand einhängen ~100Ohm sollten es tun.
Bezüglich dem Problem, hast du eine Möglichkeit das Signal auf Korrektheit zu prüfen mittels Oszilloskop, Logikanalyzer oder ähnliches?
Gruß