Fassadendämmung mittels WDVS
9. September, 2020 in: HausbauDer Fassade unseres Hauses konnte man die 40 Jahre seit dessen Erbauen doch schon ansehen. Die Farbe war nicht mehr wirklich weiß, wie wohl zu Anfang und hier und da machten sich kleinere und größere Setzrisse breit. Die Vorbesitzer des Hauses hatten die Leitungen der SAT-Anlage „fliegend“ am Haus entlang verlegt und dabei auch großzügig den direkten Weg freigebohrt, die zu großen Bohrlöcher wurden dabei großzügig mit Bauschaum eingesaut. Am Balkon rankte eine schöne rote Rose die Fassade entlang, die allerdings darunter auch schon merkliche Spuren hinterlassen hatte.
Der Energieverbrauch des Hauses, welcher ebenfalls nicht mehr zeitgemäß war, sollte im gleichen Zuge in Angriff genommen werden, daher sollte unsere Fassade gedämmt und neu verputzt werden.
Zunächst musste um das Haus herum aufgegraben werden, hierzu sind im folgenden Beitrag bereits Bilder zu finden. Anschließend wurde die Fassade mit einem Hochdruckreiniger abgedampft und die Ablagerungen der letzten Jahre entfernt. Wirklich keine schöne Arbeit da auch gerne Teile des alten Putzes (Sandkörner u.ä.) einem entgegenfliegen, allerdings „erstrahlte“ der alte Putz wieder etwas weißer 🤗
Anschließend ging es ans anbringen der EPS Dämmplatten in 16cm Stärke. Das Material hierfür wurde direkt von einer Spedition im Hof abgeladen, ich staunte nach der Arbeit nicht schlecht über den Berg an Material.
Die EPS- und XPS-Platten (im Sockelbereich) werden mit Klebe- und Armierungsmörtel an die Fassade geklebt. An den Gebäudeecken werden diese übers Eck verzahnt angebracht und auch sonst müssen an den Fenstern und Dachschrägen, allerlei Aus- und Zuschnitte gemacht werden. Einer unserer Giebel, oberhalb eines Balkons, war nur mit (sehr sehr dunkelbraun gestrichenen) Nut- und Federbrettern verkleidet, da sich dahinter nur der Dachboden befindet. Auch dieser Bereich wurde mit EPS-Platten verkleidet, um so später eine gleichmäßige Oberfläche erhalten zu können. In diesem Bereich wurde mit einem Aluschienensystem gearbeitet, da das Holz kein geeigneter Untergrund für den Klebemörtel darstellt.
Im Vorfeld hatte ich bereits alle Außensteckdosen und Lampenauslässe mithilfe von Teleskopgerätedosen und Teleskopgeräteträgern von Kaiser vorbereitet. Diese werden einfach an die gewünschte Stelle geschraubt und auf die notwendige Dämmstoffdicke eingestellt bzw. abgelängt, echt ein klasse System. So können hoffentlich später auch ohne Probleme die, von meiner besseren Hälfte gewünschten, Wandleuchten montiert werden.
Nach anbringen der Dämmung wurden noch diverse Laibungsprofile und Eckschienen gesetzt, bevor abschließend die gesamte Fläche vollflächig mit Armierungsmörtel und Gewebe gespachtelt worden ist. Kurz danach bin ich noch in einer Nacht- und Nebelaktion, abends im dunkeln auf dem Gerüst herumgeklettert und habe die KNX Leitung für den Eckbewegungsmelder herausgeführt, bevor die Fläche abschließend mit dem Oberputz veredelt worden ist.
Nach Trocknung wurde schließlich der neue Silikonharzputz aufgezogen. Zwischendurch konnten wir auch unseren Beitrag leisten und haben den Dachüberstand zwei mal in einem hellen Lichtgrau gestrichen 😎. Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Gerüst wieder abgebaut und seitdem sieht unser Haus etwas neuer aus.