Giulietta Reserverad Subwoofer Selbstbau
20. November, 2015 in: Allgemein, ElektronikNachdem ich schon länger mit einer Giulietta geliebäugelt hatte, entdeckte ich vor knapp 2 Wochen auf Mobile eine rote Giulietta in der Nähe, bei der auch sonst fast alles passte. Gleich am nächsten Tag machte ich eine Probefahrt aus und unterschrieb anschließend den Kaufvertrag. Und nun bin ich seit gut einer Woche 5 Monaten stolzer Besitzer einer Giulietta mit dem dicken 2l Diesel.
Das Auto bietet gegenüber meinem alten 3er Golf einige Neuerungen, darunter allerlei Assistenz-Gepförz, elektrisch verstellbare Außenpiegel und andere Spielereien wie ein Kurvenlicht. Was mich wirklich überzeugt hat ist die Klimaanlage, gegen die mein Schiebedach aus dem guten Golf nicht anstinken konnte.
Wenn man einmal den Komfort gewöhnt ist, möchte man ihn nicht mehr missen – und genau so geht es mir jetzt leider auch mit der Musikanlage, denn die war in meinem rostigen, alten Golf einfach besser. Ich habe in der Giulietta leider nur das Basisradio Paket, welches aus 6 Lautsprechern besteht und mir leider nicht so zusagt. Dabei sind auf jeder Seite vorne ein 2-Komponenten System und hinten ein Koax-Lautsprecher im Fussraum verbaut.
Dem Gesamtsystem fehlt es leider etwas an Tiefen, da kein Subwoofer vorhanden ist. Aber Lust auf ne Kiste im Kofferraum hatte ich auch nicht mehr. Es kam also nur eine Lösung, die das Kofferraumvolumen nur wenig oder gar nicht beeinträchtigt, in Betracht.
1. Reserveradmulde (da dort sowieso nur ein Pannenset verstaut ist)
2. Seitenverkleidung Hohlraum
3. Zweiter Boden im Kofferraum (auch unter teilweiser Nutzung der Reserveradmulde)
Die Option in der Seitenverkleidung schied für mich ebenfalls aus, da ich noch nie mit GFK gearbeitet hatte und dieses für solch einen Einbau nötig wäre. Ein Zweiter Boden im Kofferraum schied ebenso aus, da ich dabei Kofferraum Volumen verlieren würde. Also blieb nur die Lösung ein Gehäuse für die Reserveradmulde zu bauen 😀 .
Als erstes vermaß ich die Reserveradmulde und erstellte anschließend ein CAD Modell, um zu sehen, welches Gehäusevolumen ich erreichen könnte. Neben dem Subwoofer Gehäuse selbst, sollte noch die Endstufe und das Pannenset dort unterkommen. Als nächstes suchte ich nach einem möglichen Subwoofer für solch ein kleines Gehäuse, dabei wurde ich auf den Helix 8W aufmerksam. Dieser ist wohl für geschlossene Gehäuse noch besser geeignet, aber nach einer Berechnung mit BassCAD sollte wohl auch ein Bassreflex Gehäuse möglich sein. Also bestellte ich den Subwoofer, besorgte mir im Baumarkt 19mm Spann(verlege)platte 😉 da es kein MDF gab (die Spannplatte war natürlich auch unschlagbar billig). Das CAD Modell zerlegte ich in einzelne Teile und sägte diese anschließend mit meiner ollen Stichsäge zurecht. Die Winkel des 12 Ecks waren dabei ein bisschen problematisch, da sich der Winkel an meiner Stichsäge nicht einstellen ließ. Das war aber nicht weiter tragisch, die entstehenden „Hohlräume“ in den Ecken habe ich später gut mit einer Mischung aus Leim und Sägemehl „abgedichtet“. Die einzelnen Platten wurden jeweils mitteinander verklebt und die Deckel- und Bodenplatten zusätzlich angespaxt.
Durch meinen Versuch einen Deadmau5 Helm zu bauen, hatte ich einen schon mehrere Jahre eingelagerten roten Filzstoff zu Hause, diesen ich direkt für das Beziehen des Gehäuses nutzen konnte. Der gute verfilzte Filzstoff ist dafür natürlich nicht so toll geeignet, da er sich kaum dehnen lässt, aber mit viel Sprühkleber konnte ich das Ergebnis brauchbar hinpfuschen aussehen lassen. Ein Bassreflex-Rohr im benötigten Durchmesser fand ich günstig in Ebay und ein altes Lautsprecherterminal hatte ich noch herumliegen.
Eingesetzt in die Reserveradmulde sieht das Ergebnis nun so aus:
Angetrieben wird der Woofer von einer Sinuslive SLA 500V2 Digital Monoendstufe die maximal 250W an 4 Ohm leistet. Die 2x 2Ohm Spulen des Subwoofers sind dazu einfach in Reihe geschaltet und vertragen maximal je 100W. Anhören tut sich das ganze imho ziemlich gut, das originale Frontsystem wird durch die Bässe angenehm erweitert.