Cocktailmaschine (5) – Peristaltikpumpe
28. August, 2018 in: 3D Drucker, DIY, Elektronik, SinnlosesNachdem bei dem mittlerweile dritten Anlauf der Cocktailmaschine das Konzept mit den Ausgießern endgültig verworfen wurde, machte ich mich auf die Suche nach Alternativen. Fündig wurde ich bei Schlauchpumpen oder auch Peristaltikpumpen. Dabei wird quasi die Flüssigkeit in einem Schlauch vorwärts gequetscht. Solche Pumpen gibt es aus China direkt oder auch von namhaften Herstellern aus Industrieländern, da diese in der Medizin und Dosiertechnik eine weite Verbreitung finden. Allerdings konnte ich damals (~Sommer 2016) keine „wirklich bezahlbaren“ Exemplare für meine Anwendung finden. Bei der Suche nach Schlauchpumpen wurde ich auch auf eine Cocktailmaschine auf Kickstarter aufmerksam, welche ebenfalls mit Eigenskonstruierten Schlauchpumpen ausgestattet war, allerdings kostete eine Pumpe dort (mit intregrierter Elektronik) geschmeidige 100$. Also beschloss ich mithilfe meines 3D Druckers eine eigene Schlauchpumpe für meine Cocktailmaschine zu konstruieren.
Die Grundbestandteile also einen entsprechend langsam drehenden Motor und Kugellager (608ZZ Standard ????) für den Rotor hatte bereits in diversen Kisten liegen. Dazu bestellte ich mir mehrere Meterstücke Silikonschlauch in den verschiedensten Größen (unterschiedliche Innendurchmesser und Wandstärken). Gelandet bin ich schlussendlich bei einem Silikonschlauch mit 3mm Innendurchmesser und 5mm Außendurchmesser von Ebay.
Leider habe ich keine Daten der CAD Konstruktion mehr, da ich diese zwischenzeitlich beim Umzug meiner Daten von einem NAS zum anderen verloren habe. Ein ordentliches Backupsystem fehlt mir leider bis heute :-/, da muss ich dringend mal nachbessern.
Für die Konstuktion der Schlauchpumpe holte ich mir Anregung bei Thingiverse und konstruierte dann auf Basis der mir vorhandenen Teile (Motor + Kugellager + Silikonschlauch) die Pumpe. Ich habe dabei feststellen können, dass bereits geringe Abweichungen bzw. Unterschiede beim 3D Druck der Teile Auswirkungen auf die Funktion der Pumpe haben können. Ich benötigte einige Iteration bis ich mit meinem Modell der Pumpe zufrieden war. Dabei habe ich auch einen Klappdeckel integriert, sodass der Schlauch sehr einfach komplett aus der Pumpe entfernt werden kann, ohne diese zu zerlegen. Das Einlegen funktioniert bei drehendem Motor ebenfalls sehr einfach. Letzen Endes funktionieren die Pumpen für den gewünschten Einsatz ausreichend gut, sind jedoch nicht 100% perfekt. So kommt es bei manchen Pumpen vor, dass die Flüssigkeit langsam in die Flaschen zurückläuft, wenn längere Zeit nicht gepumpt wird. Die entsprechende Menge fehlt dann natürlich auch beim Cocktail, was aber aufgrund des geringen Innendurchmessers des Schlauchs und dem daraus resultierenden geringen Volumen nicht weit ins Gewicht fällt.
Ein paar Bilder von den fertigen Schlauchpumpen und der Maschine selbst möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten ????. Über die Konstruktionsphase bis hin zur fertigen Maschine. Zwischendurch ist das alte Tablet, was als Steuerung diente abgeraucht und musste ersetzt werden ????.
Die Steuerung erfolgt durch ein Android Tablet mit einer eigens dafür geschriebenen kleinen App. Das Tablet ist per WLAN mit einem ESP8266 verbunden, der einen kleinen Hotspot auf macht. Die App sendet einen einfachen HTTP Request an einen Webserver auf dem ESP8266, welcher die Informationen an seinen I2C Slave, einen Arduino Mega2560 weiter gibt. Die I2C Kommuniktion dient lediglich der Porterweiterung des ESP8266 und könnte auch anders erfolgen, allerdings hatte ich keine Lust auch noch lauter Schieberegister zu verlöten. Der Arduino steuert mehrere L293D Motortreiber an, mit denen jeweils 2 Motoren angesteuert werden. Es ist damit möglich Pumprichtung vorzugeben, die wird aktuell aber nicht genutzt 🙂 War jedenfalls ne mords Lötarbeit.
Und schließlich… der erste Einsatz ????, welcher übrigens einwandfrei verlief!