Home Assistant – Ein Einstieg
26. Oktober, 2022 in: DIY, Elektronik, Hausbau, KNXEs ist leider unglaublich, aber ich hatte vor über einem Jahr angefangen diesen Beitrag zu verfassen, habe es jedoch nie geschafft diesen fertig zu stellen. Aktuell bin ich privat durch Familie und Umbau immer noch etwas eingeschränkt, sodass ich nur selten Zeit bzw. am Abend noch die Muse finde etwas sinnvolles zu schreiben. Aber nun soll es um Home Assistant gehen, der Software welche ich als „Zentrale“ in meinem Smart Home einsetze.
Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Hausautomatisierung. Geweckt wurde mein Interesse während meines Studiums, aber es gab zu der Zeit wenig günstige Systeme, welche eine Anbindung an eine übergeordnete Steuerung ermöglichten. Ich bastelte damals an einem eigenen Bussystem und eigens entwickelten Knotenplatinen auf Basis von Atmegas und RS485. Später wollte ich dann wechseln auf Controller der STM32 Familie in Verbindung mit CAN-Bus, jedoch wurde nie mehr daraus als ein Versuchsaufbau.
Irgendwann im Bereich 2012/2013 stolperte ich über OpenHab, welches ich dann zusammen mit Java auf einem Raspberry Pi 1 installierte. Ein Arduino in Zusammenspiel mit einem Ethernetshield hatte ich als IO-Board mit einer REST-Schnittstelle ausgestattet und an jenes OpenHab angebunden. So konnte ich erste Temperaturen und Eingänge einlesen und Ausgänge schalten. Die Performance des Pi1 war jedoch nicht sonderlich überragend, wodurch ich schnell das Interesse verlor.
Nachdem ich beschlossen hatte ein SmartHome auf Basis von KNX aufzubauen, musste ich mir zwangsläufig wieder Gedanken über eine Bedienzentrale machen. Die kommerziellen Lösungen für KNX Visualisieren fangen (mit Ausnahme des Gira X1) erst im 4-stelligen Bereich an und waren daher für mich nicht wirklich im Fokus, aber natürlich auch aufgrund meiner Vorkenntnisse wollte ich hier etwas eigenes haben.
Nach kurzer Recherche kristallisierten sich ein paar bekanntere Projekte heraus: HomeAssistant, IoBroker, OpenHab und Edomi. Wobei letzteres von einer Einzelperson speziell für KNX entwickelt wurde, was es aber natürlich nicht schlechter, nur die Integration von anderen Systemen eventuell schwerer macht. Ich schaute mir dann ein paar Youtube Videos über die einzelnen Systeme an und probierte schließlich HomeAssistant aus und bin dann auch dabei geblieben (vermutlich aus Faulheit..).
Der erste Test von HomeAssistant erfolgte mithilfe des fertigen Home Assistant Operation System (HAOS)-Image für den Raspberry Pi 4. Nach relativ kurzer Zeit musste HomeAssistant jedoch schon wieder umziehen, weil ich (aufgrund der Raspberry Knappheit) den Pi für meinen 3D Drucker verwenden wollte. Aktuell kostet ein Raspberry Pi 4 mit 2GB RAM lächerliche 150€, vor einem Jahr hatte ich meinen für 40€ erworben. Daher würde ich für eine Neuinstallation diesen Weg nicht empfehlen. Für ~90€ habe ich mir einen refurbished Lenovo ThinkCentre M92p Tiny geholt, mit einem etwas in die Jahre gekommen i5 und 8GB RAM hat er dennoch ein vielfaches an Leistung eines Raspberry Pi 4. Die vorhandene Festplatte habe ich durch eine alte 120GB SSD ersetzt und Proxmox auf dem PC installiert. In Proxmox habe ich dann HomeAssistant in einer Virtuelle Maschine (VM) nach dieser Anleitung installiert.
Vorher war die VM in meinem Synology NAS beheimatet, aus Energiespargründen wollte ich dieses jedoch von Zeit zu Zeit ausschalten. Um dennoch nicht auf HomeAssistant zu verzichten, kam ich auf die Idee einen zusätzlichen Server einzusetzen. Der Lenovo PC benötigt erstaunlich wenig Energie zum Betrieb. Im Idle mit aktiven VMs mit HomeAssistant, UnifiController und einem Musikserver benötigt er nur ~11-13W. Mein NAS mit 4 großen 3,5″ Festplatten benötigt weit über 40W. Ein Raspberry Pi wäre noch etwas sparsamer mit ca. 5W. Jedoch würde dort nur HomeAssistant laufen und ich hätte keine Reserven für zusätzliche Anwendungen.
Nach der Installation erfolgt die Konfiguration und Anbindung aller Komponenten des SmartHomes. Dazu gibt es einige gute Videos auf Youtube, die den Einstieg viel leichter machen, als ich es hier beschreiben könnte. Im nächsten Teil werde ich jedoch auf ein paar Dinge eingehen, die ich bei mir einsetze.