Energetische Sanierungsmaßnahmen
13. Juli, 2020 in: HausbauDas wir unser Haus umbauen und neu gestalten wollten, war uns von Anfang an klar, jedoch nicht genau in welchem Rahmen und Umfang wir dies tun wollten. Die Fassade hatte im Laufe der Jahre doch etwas gelitten und einige kleinere Setzrisse angesammelt. An den Resten der Kellertreppenabdeckung, welche die Vorbesitzer angebracht hatten, klebten Bauschaumreste an der Fassade. Das Coax Kabel der SAT-Anlage war ästetisch Wertvoll an der Fassade um das Haus geschlängelt und die alten Nut und Federverblendungen an Carport und Garage vielen langsam aber sicher außeinander.
Damit war bereits klar, dass die Fassade erneuert werden sollte.
Da die Fassade sowieso neu verputzt werden sollte, machte es Sinn direkt in eine Dämmmaßnahme zu investieren. Wir entschieden uns für ein Wärmedämmverbundsystem auf Basis von EPS, hauptsächlich des Preises wegen.
Die Holzfenster mit Zweifach-Isolierverglasung waren bis auf eines ebenfalls noch im Originalzustand von 1980. Teilweise wurden diese eventuell mal mit Holzschutzlasur gestrichen, aber besonders das Holz der Fenster der Südseite waren bereits stark von Wetter und UV-Strahlung angegriffen. Aufgrund der hohen energetischen Einsparmöglichkeiten entschieden wir uns daher die Fenster gegen neue mit 3-Fach Verglasung austauschen zu lassen.
Da die Gebäudedichtheit durch die beiden genannten Dämmmaßnahmen vermutlich steigen würde, entschieden wir uns dazu auch eine Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) zu installieren. Ein wichtiger Punkt für mich war hier außerdem der Komfort, auch bei geschlossener Türe über Nacht im Raum stets frische Luft zu haben.
Nach etwas online Recherche war für mich klar, dass ich die KWL online Planen lassen und die Anlage selbst verbauen werde. Im Gegensatz dazu sollten die Fassadenarbeiten und die Fenstererneuerung durch Handwerker durchgeführt werden. Mit diesem Plan kontaktierten wir einen Energieberater, welcher uns zum KfW Programm 151 „Energieeffizient Sanieren“ riet. Bei Umsetzung von Einzelmaßnahmen erhält man hier einen sehr günstigen Kredit von bis zu 50.000€ von der Staatlichen KfW Bank. Das Programm wurde Anfang des Jahres 2020 noch „verbessert“, sodass nun ein um einiges höherer Tilgungszuschuss möglich ist. Da wir den Vertrag bereits 2019 unterschrieben haben, profitieren wir leider nicht davon.
Der Energieberater stellte für uns den Antrag und basierend auf unserem Mauerwerk errechnete er die Mindestanforderungen an die Dämmung um förderfähig zu sein. Mit diesen Anforderungen haben wir uns anschließend nach einem Verputzer und einem Fensterbauer umgesehen. Und wenn wir eines dabei gelernt haben: Handwerker haben nie Zeit!
Wichtig: Wir sind zwar mit unseren Maßnahmen noch ganz fertig, allerdings würde ich heute nicht mehr die Einzelmaßnahmen wählen, sondern direkt das gesamte Wohnhaus zu einem KfW Effizienzhaus umbauen. Hier beträgt der Kreditrahmen dann bis zu 120.000€ und der Tilgungszuschuss bei einem KfW Effizienzhaus bis zu 40% des Kreditbetrags, bei Einzelmaßnahmen beträgt dieser „nur“ 20%. Wir profitieren leider nur von 7,5%, zumal wir am Ende der Sanierung vermutlich auch im Bereich eines KfW Effizienzhauses XY liegen werden. Zudem reichen heute die 50.000€ nicht mehr für Einzelmaßnahmen, sondern eher nur noch für eine Einzelmaßnahme. 🤔