Heizlastberechnung EFH
11. September, 2020 in: Hausbau, HeizungNach den erfolgten Sanierungsarbeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs unseres Hauses, wollen wir auch noch die Heizungsanlage erneuern. Die alte Ölheizung ist uns schon länger ein Dorn im Auge, da es immer mal wieder nach Heizöl im Haus riecht, der Gebläsebrenner ist relativ laut und letztenendes ist die Heizung mit Baujahr 1996 auch schon etwas in die Jahre gekommen. Durch die Dämmmaßnahmen hat sich zudem der Wärmebedarf verringert, wodurch die Leistung der Ölheizung nun viel zu hoch wäre, sodass diese häufig starten, kurz laufen und wieder ausgehen würde (Stichwort Kuhschanzheizung 🐄). Die Suche nach der passenden neuen Heizung beginnt!
Vorab der Hinweis, das viele nützliche Informationen rund um das ganze Thema Heizung und Sanitär im Forum Haustechnikdialog zu finden sind. Darunter z.B. Artikel über die Heizlastberechnung, Fussbodenheizung, Hydraulischer Abgleich, Thermischer Abgleich welche mir sehr geholfen haben mich mit der gesamten Thematik außeinander zu setzen.
Auf die genaue Berechnung der Heizlast unseres Hauses bzw. wie man die Heizlast genau berechnet, möchte ich nicht eingehen, das ist im bereits erwähnten Artikel bestens erklärt. Hierfür gibt es natürlich eine Norm, nämlich die EN 12831. Letzenendes ist es jedoch eine relativ einfache Rechnung, bei der alle Hüllflächen des Gebäudes und die zugehörige Wärmeleitfähigkeit der betroffenen Baustoffe gesammelt werden. Für die Berechnung der Heizlast wird nun noch die Normaußentemperatur am jeweiligen Wohnort und die gewünschte Innentemperatur benötigt. Für die Normaußentemperatur gibt es eine sehr schöne aktuelle Deutschlandkarte beim Bundesverband Wärmepumpe e.V., hier kann für unseren Wohnort z.B. -11,9°C abgelesen werden. Als Innentemperatur habe ich 21°C angenommen. Die berechnete Heizlast beschreibt die Leistung, welche für unser Haus benötigt wird um bei einer Außentemperatur von ca. -12°C noch einen Innentemperatur von 21°C zu erreichen. Die Berechnung der Heizlast muss man natürlich nicht selbst erledigen, es gibt hierfür entsprechende Dienstleister.
- Die Ursprüngliche Heizlast vor Beginn der Sanierung betrug: 24,0kW
- Aktuelle Heizlast nach Austausch der Fenster, Dämmung der Fassade und der Balkone beträgt: 9,5kW
- Die „Zielheizlast“ nach erfolgter Kellerdeckendämmung und Dämmung des Daches und Oberster Geschossdecke: 6,5kW
Da wir aktuell noch das Obergeschoss bewohnen sind die Sanierungsarbeiten im OG aktuell noch nicht begonnen und erfolgen nachdem wir ins EG umgezogen sind. Die zukünftige Heizung wird jedoch auf die endgültige Heizlast ausgelegt und nicht auf den aktuellen Zwischenstand, da das OG während der Sanierungsphase nicht auf die gewünschte Temperatur beheizt werden muss. Wir benötigen für unser Haus also eine Heizung mit einer Lastung von ca. 7kW. Der alte Ölbrenner mit seinen 28kW soll nun endlich ausgedient haben!