Stahlträger einziehen im Wohnessbereich
3. September, 2020 in: HausbauDie nichttragende Trennwand zur alten Küche hin, hatten wir ja bereits ausgerissen um die neue Küche etwas offener und größer gestalten zu können. Allerdings verschiebt sich dadurch das Esszimmer ebenfalls etwas in den Bereich des Wohnzimmers. Die tragende Wand zwischen Wohn- und Esszimmer war schon immer mit einem ca. 2m breiten Durchgang ausgeführt. Der eingesetzte Betonsturz ruhte dabei auf zwei in den Raum hereinragenden Mauerstücken, welche jetzt ebenfalls entfernt werden sollten.
Da es sich um eine tragende Wand handelt habe ich einen lokalen Statiker kontakiert, welcher die Machbarkeit des Vorhabens und die Auslegungen des Stahlträgers berechnete. Nachdem die Ergebnisse nun etwa 1,5 Jahre in der Schublade gereift sind und der erforderliche Stahlträger bereits ein dreiviertel Jahr im Wohnzimmer abgelagert wurde, ging ich den Einbau des Trägers kurz nach Jahresbeginn 2020 an.
Der berechnete Stahlträger vom Typ HEB180 habe ich beim örtlich ansässigen Stahlhandel Krönlein gekauft, dort kostete der Träger nur etwa die Hälfte vom Preis (220€), der im Internet (ohne Versand) aufgerufen wurde!
Für den Einbau des Trägers wurde zunächst die Kellerdecke im Keller, sowie die Erdgeschossdecke mit Bausprießen abgestützt. Anschließend machte ich mich daran den Platz für die Betonkissen, welche als Auflagepunkte des Trägers dienen sollen in den Wänden freizulegen.
Die eigentlichen Stützpunkte des alten Betonsturzes blieben dabei für den Übergang erhalten, da ich den Sprießen nicht 100% über den Weg traute. Die so vorbereiteten Plätze für die Betonkissen wurden ausgeschalt und ausbetoniert mit Mörtel der Mörtelgruppe MG III.
Nach dem aushärten und ausschalten der Betonkissen baute ich mit Bauböcken und Holz eine provisorische Konstruktion unterhalb des Sturzes, sodass dieser beim „Abriss“ nicht unkontrolliert auf dem EG Boden aufschlägt. Nach dem abtragen des Sturzes entfernte ich die noch stehenden Mauerreste, sodass der Stahlträger eingesetzt werden konnte. Das Einsetzen des Trägers selbst erfolgte mit ein paar Helfern in zwei Schritten. Zusammen hoben wir den Träger auf die Bauböcke und positionierten uns neu, im zweiten Schritt wurde der Träger an seinen Platz gesetzt.
Am Ende stopfte ich noch in mühevoller Kleinarbeit die Fugen oberhalb und unterhalb des Trägers mit Quellmörtel aus, ehe nach dessen Aushärtung die Bausprieße entfernt wurden. Der noch sichtbare Mauerdurchbruch vom ehemaligen Kachelofen wurde im gleichen Zuge ebenfalls noch zugemauert. Der Stahlträger selbst wurde noch mit Gipskartonplatten verkleidet.
Zusätzlich wurde das alte Wandfutter des Kachelofens entfernt und zugemauert. Abschließend wurden die „offenen“ Wandstellen noch verputzt.
Die Wände sollen später noch geschliffen und gespachtelt werden, daher mussten die Übergänge nicht so extrem sauber herausgearbeitet werden.